Vegan in Panama: Alles, was Du wissen musst!

Vegan in Panama, Hannah walking in the low water at the Pacific in front of a pink sky
Vegan in Panama, Waves and palm trees on Bocas del Toro
Vegan in Panama, View over the mountains in El Valle de Anton
Vegan in Panama, Hannah standing in front of a waterfall in Valle Hornito

Gemeinsam mit meinem Bruder, der sich ebenfalls vegan ernährt, reiste ich im März 2022 für fünf Wochen nach Zentralamerika, drei Wochen davon erkundeten wir Panama. Bevor wir unsere Reise nach Panama antraten, wurden wir häufig gefragt, wie es denn dort mit veganem Essen aussieht, ob wir denn auch nicht verhungern oder an Nährstoffmangel leiden werden. Und ich muss gestehen, dass ich mir selbst auch ein wenig Sorgen gemacht, jedoch nicht allzu sehr den Kopf darüber zerbrochen habe. Irgendwie werde ich schon durchkommen, dachte ich mir, es gibt ja genug Obst und Gemüse dort und Reis und Hülsenfrüchte haben sie in Zentralamerika sicherlich auch zuhauf.

Und wer hätte es gedacht, ich lag richtig – die Obst- und Gemüsemärkte quollen nur so über und wir lernten so viele Arten und Sorten kennen, die wir noch nie zuvor gesehen hatten! Reis, Kartoffeln, Linsen, Bohnen gab es in jedem Supermarkt – auch Nudeln, mit deren Zubereitung wir uns allerdings häufig schwergetan und eher einen Brei fabriziert haben. Pflanzliche Milchalternativen, vor allem Mandelmilch, hatte fast jeder kleine Supermarkt und sogar Tofu und Sojagranulat haben wir in einigen touristischeren Regionen gefunden, wobei diese preislich im Gegensatz zum Rest, der ungefähr deutsche Preise besaß, sogar über unserem Preisniveau lagen.

Das selbst kochen war daher gar kein Problem. Die meisten Hostels, in denen wir unterkamen, hatten eine gut ausgestattete Küche und so kochten wir alles Mögliche von einfachen Nudeln mit Tomatensoße über Bratkartoffeln und Curry bis hin zu selbstgemachten Burger Patties.

Vegan in Panama, selection of fruits and vegetables
Vegan in Panama, Auswahl eines lokalen panamaischen Supermarktes

Vegan In Lokalen Restaurants In Panama

Vegan in Panama, Theke und Menü eines lokalen Restaurants, genannt Fonda

Orte, in denen die Einheimischen essen, sind ja bekanntlich die billigsten, daher konnten wir uns die sogenannten Fondas nicht entgehen lassen. Man findet sie fast in jedem kleinen Dorf und an größeren Straßen, das Angebot beinhaltet Frühstück, Mittag und Abendbrot und besteht zu 95% aus tierischen Gerichten – Fleisch morgens, mittags und abends! Es gibt jedoch meistens eine vegetarische oder vegane Option, die aus Reis, Bohnen, Gemüse, Salat und Platanos (Kochbananen) besteht.

Oft haben wir auch einfach nachgefragt, ob sie bei den Gerichten die tierischen Produkte weglassen können – einfach immer mit den Worten „sin productos animales“, was in den meisten Fällen gut funktioniert hat (das Wort vegan bzw. vegano war den Einheimischen meist unbekannt). Nur bei Salaten sollte man aufpassen, da diese häufig mit Mayonnaise zubereitet werden. Preise für die jeweiligen Gerichte beliefen sich meistens auf rund $3,50, wobei es leider keinen Rabatt gab, wenn wir eines der typischen Gerichte aber ohne Fleisch bestellt haben.

Vegane Restaurants (Vegane Optionen) In Panama

In den touristischeren Orten Panamas gibt es zudem einige Restaurants mit (ausgewiesenen) veganen Optionen. Um diese Restaurants ausfindig zu machen, benutze ich die kostenlose App Happy Cow, welche tatsächlich auch in Panama viele Einträge hat. Einzelne Restaurants habe ich selbst noch der App hinzugefügt, da diese noch nicht aufgeführt waren.

Vegan In Panama City

Die Hauptstadt des Landes ist mit rund 1,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt Panamas und für viele Tourist:innen der erste Anlaufpunkt im Land, so auch für uns. Mit ihrer Skyline und der Uferpromenade wirkt die Stadt sehr westlich und erinnert an Miami. Dieser westliche Einfluss zeigt sich auch in der Auswahl an veganem Essen – es gibt mehrere komplett vegane Restaurants und Dutzende mit veganen Optionen!

Da wir nur kurz in der Hauptstadt waren und viel im Hostel gekocht haben (wir übernachteten im Hostel Mamallena), haben wir nur ein Restaurant ausprobiert: Dodo Bon Pan Cafe in der Altstadt Casco Viejo. Es ist ein kleines, süßes Café in einer schönen Lage, dass mehrere Menüs anbietet, die laut Karte alle veganisiert werden können. Es hat jedoch drei Anläufe gebraucht, bis die Bedienung meinen Wunsch nach dem veganisierten Menü verstanden hatte und kein Lachs mehr auf dem Brot war. Der Preis für das Frühstücksmenü, welches wir uns zu zweit geteilt haben, lag bei rund $20.

Alles in allem kommt man als Veganer:in in Panama City ziemlich gut durch, in den größeren Supermärkten gibt es außerdem einige vegane Produkte (zusätzlich zu Früchten, Gemüse, Hülsenfrüchten, usw.).

Vegan in Panama, Sunset over the skyline of Panama City and the Pacific
Vegan in Panama, breakfast menu in a restaurant in Panma City

Vegan In El Valle De Anton

Vegan in Panama, Watching the sunrise over the mountains in EL Valle de ANton with view over the Pacific Ocean
Vegan in Panama, eating dinner iwth the whole hostel

Ein weniger bekannter, aber dennoch wunderschöner Ort in Panama ist El Valle de Anton, auch kurz El Valle genannt. Die kleine Stadt, die inmitten eines Vulkankraters liegt, bietet wunderschöne Wanderungen und Wasserfälle. Hier haben wir ausschließlich im Hostel gekocht (im Hostal La Casa de Juan) und dies nicht nur zu zweit, sondern häufig für größere Gruppen von bis zu zwanzig Personen. Auch ein Barbecue mit dem Hostelchef persönlich wurde veranstaltet – große Empfehlung: Kochbananen vom Grill! Wir lernten so viele wunderbare Menschen an diesem Ort kennen – es herrschte eine unglaublich schöne Atmosphäre dort! Viele von ihnen waren sogar auch vegan oder vegetarisch, was uns auf der Reise allgemein häufig begegnet ist!

Auf Happy Cow sind jedoch einige wenige Restaurants eingetragen, die vegane Optionen haben sollen. Im Caffe Borbone gibt es außerdem die Option, Mandelmilch für Smoothies und Kaffees zu bestellen, was allerdings direkt viel mehr kostet (ich meine $1 extra, aber ich erinnere mich nicht mehr genau).

Vegan in Panama, a beautiful waterfall in the middle of the jungle in El Valle de Anton
Vegan in Panama, red berries smoothie with almond milk

Vegan In Santa Catalina

Vegan in Panama, snorkeling next too a turle in turkis blue water in Coiba
Vegan in Panama, veganes Curry mit Reis, Salat und Pommes
Vegan in Panama, Hannah drinking a fresh smoothie and eating a vegan breakfast bowl

Ein weiterer Ort, den viele Tourist:innen in Panama anpeilen, ist das kleine Fischerdorf Santa Catalina. Es ist besonders für seine guten Wellen und schöne Schnorchelecken bekannt, in deren beider Genuss auch wir kamen. Der Ort ist so klein, dass es nicht mal Geldautomaten gibt und Kreditkartenzahlungen in den meisten Läden und Restaurants mit einer hohen Gebühr verbunden sind. Aufgrund dieser fehlenden Anpassungen an den Tourismus waren unsere Hoffnungen auf veganes Essen ziemlich niedrig, doch wir wurden überrascht! Direkt in unserem Hostel (Ecolodge Deseo Bamboo) wurde veganes Sushi und Bowls angeboten, die wir allerdings nicht probierten, da sie recht teuer waren.

Auch im Ort selbst gab es einige Restaurants/Cafés, in denen das Wort vegan nicht völlig unbekannt war und in denen Gerichte veganisiert werden konnten. In der Tiki Lodge bestellten wir das Coconut Chicken Curry ohne Chicken für $13 und Pasta alla Siciliana für $12 (die Preise sind der touristischen Region geschuldet), das Patty vom Vegetarischen Burger war leider mit Ei und daher nicht vegan – aber hey, immerhin wusste das die Bedienung!

Im Café Panachocolat gab es für uns beide jeweils die Smoothie Bowl mit Kokosmilch für $6,50 – auf Nachfrage als vegan ausgewiesen – und einen Frucht-Smoothie für $3, Mandel- oder Sojamilch hätte $1 extra gekostet.

Auf der Schnorcheltour nach Coiba, auf der wir wunderschöne Unterwasserwelten entdecken konnten, hatten wir auch ein veganes Mittag zugesichert bekommen (Sandwich und Obst). Jedoch bestanden die Sandwiches aus einem Brioche, einer Scheibe Käse und einem Salatblatt, weshalb wir ausschließlich Ananas und Melone essen konnten. Der Eigentümer hat uns allerdings später, als ich ihn darauf ansprach, zwei Melonen als Entschädigung gekauft – immerhin!

In Santa Catalina gab es nur kleine Supermärkte und einen kleinen Obst- und Gemüseladen, doch dieser hat uns überrascht. Hier gab es Tofu (eine 350g Packung für $3,50) und sogar sieben verschiedene Sorten Pflanzenmilch! Wir kamen also auch hier gut über die Runden.

Vegan In Valle Hornito

Vegan in Panama, lunch packed in a banana leaf
Vegan in Panama, typisches panamaisches Essen serviert in einem Bananenblatt

Unser nächster Halt führte uns mitten in die Berge – ins Roots Hostel, ein kleines süßes Hostel, welches der Besitzer selbst erbaut und immer wieder erweitert hat. Es liegt nahe beim bekannten Lost and Found Hostel im Valle Hornito. In der Nähe waren keine wirklichen Restaurants, nur ein paar Fondas. Wir buchten jedoch am ersten Tag unseres Aufenthalts eine Kaffeetour, die veganes Frühstück und Mittag beinhalten sollte, und diesmal wurden wir nicht enttäuscht!

Zum Frühstück gab es eine große Auswahl an Früchten und frischen Kaffee aus Bohnen direkt von der Kaffeefarm. Danach hatten wir eine ausgiebige Führung mit vielen Informationen, auch zu anderen Pflanzen und Lebensmitteln, die auf der Farm ebenfalls angeboten wurden. Nachdem wir selbst Kaffeebohnen rösten durften, gab es ein reichliches Mittag bestehend aus Reis, Gemüse, Salat und Platanos serviert in einem Bananenblatt! Zuvor wurde extra nochmal nachgefragt, wer von uns sich vegan und vegetarisch ernährt. Insgesamt hat uns die vierstündige Tour pro Person $20 gekostet und das hat sich aus unserer Sicht definitiv gelohnt!

Vegan in Panama, freshly roasted coffee beans with smoke
Vegan in Panama, Kaffee rösten mit einem einheimischen altertümlichen Gerät

Vegan Auf Bocas Del Toro

Final Destination in Panama war für uns, wie auch für viele andere Tourist:innen, die Inselgruppe Bocas del Toro in der Karibik, bevor es dann weiterging nach Costa Rica. Wir verbrachten drei Nächte auf der Hauptinsel Isla Colon im Hostel Surfari Bocas und weitere drei Nächte auf der weniger touristischen Insel Bastimentos im Guesthouse Bastimentos Hill, auf der eine Community mit ganz eigenem Dialekt lebt und auf der es keine Autos gibt. Da die Inselgruppe bekannt für ihre Traumstrände und wilden Partys und daher sehr touristisch ist, gibt es dementsprechend auch glücklicherweise eine größere Auswahl an Restaurants mit veganen Optionen sowie einige wenige komplett vegane Restaurants, die allerdings leider geschlossen hatten, als wir da waren.

Auf der Hauptinsel in Bocas Town waren wir mittags einmal im Restaurant El Patio essen, hier bestellten wir zwei der wenigen veganen Optionen im Restaurant: Tortillas mit Hummus für $7 und jeweils eine Quinoa Bowl mit frischem Gemüse für $11 – der Tourismus auf der Insel machte sich in den Preisen bemerkbar.

Unser letztes Frühstück in Panama gönnten wir uns ebenfalls in Bocas Town im Café Amaranto. Hier gab es einige vegane Frühstücksangebote, sowohl süß als auch herzhaft. Ich bestellte ein Sandwich mit gegrilltem Gemüse sowie einen veganen Muffin, dazu eine kleine Kanne Tee, mein Bruder aß eine der vielen Smoothie Bowls und Brot mit Marmelade und veganem Frischkäse. Für alles zusammen zahlten wir rund $27 (inkl. Trinkgeld).

Auf einem Tagesausflug zur Isla Carenero aßen wir im komplett vegetarischen Leaf Eaters Cafe. Zum Restaurant wurden wir direkt mit einem der Wassertaxis gebracht und wir bekamen einen Tisch direkt am Wasser, da das Restaurant auf Stelzen im Wasser steht, wie viele Häuser auf den Inseln. Zum Essen hatte ich einen Hummus Teller sowie ein Stück Schokokuchen, mein Bruder einen Burger. Mit Getränken zahlten wir zusammen um die $25.

In unseren drei Tagen auf Bastimentos gingen wir nur einmal essen, als wir den bekannten Red Frog Beach besuchten. Hier aßen wir im Restaurant der Palmar Tent Lodge zu Mittag, es gab für jeden einen Burger mit Pommes und einen Red Fruit Smoothie mit Pflanzenmilch. Zusammen zahlten wir $27, wobei die Smoothies schon $5 kosteten.

Insgesamt fiel es uns auf Bocas del Toro nicht schwer, veganes Essen zu finden, und auch die Supermärkte hatten ein ausreichendes Sortiment, um selbst zu kochen.

Vegan in Panama, beautiful beach with palm trees and turkis water
Vegan in Panama, Quinoa bowl with carrots, cucumber, tomatoes and chickpeas
Vegan in Panama, vegan vegetable sandwich
Vegan in Panama, Smoothie bowl with different fruits and toppings
Vegan in Panama, Hannah sitting in a restaurant on Bocas del Toro eating vegetable sticks, tortillas and hummus

Für deine nächste Reise als Veganer:in nach Panama brauchst du dir also keine Sorgen machen – du wirst definitiv genug zu essen bekommen! 😉

Ich habe auf Google Maps eine Liste all der Orte zusammengestellt, an denen wir in Panama gewesen sind. Du kannst sie dir gerne hier anschauen! 😊

Folg mir auf Instagram für noch mehr Inspiration und Reise-Content! @hannahsveganworld

Ich freue mich über Feedback von Dir!

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Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Anna

    Richtig tolle Eindrücke!!

  2. ELLA

    Ich glaube, ich mag direkt los fliegen. Schön dort und sehr gut, dass man vegan klar kommt. Schöne Tipps!

    1. Hannah

      Das freut mich, dass ich dir Lust auf Panama machen konnte! 🙂

  3. Jason

    Super interessante und aufschlussreiche Zusammenfassung deiner Reise! 🌻🌱

  4. Nina

    Danke fürs hungrig machen 😍 hab zwar noch nie über Veganismus in Panama nachgedacht, aber hätte mir nicht erwartet, dass der dort schon so vertreten ist – hammer!
    Und wahnsinns Bilder 💜

    1. Hannah

      Hab vorher auch nicht gedacht, dass wir so gut klarkommen werden! & Danke dir 🙂

  5. Doro

    Oh da bekommt man richtig Fernweh😍. Richtig toller Beitrag❤️

  6. Mark

    Thanks for your blog, nice to read. Do not stop.