Als Veganerin in Island: All meine Erfahrungen und wichtigsten Tipps!

Some sheeps on Icelandic rocks
Me standing behind the giant waterfall Seljalandsfoss in Iceland
Me taking a dip into the Atlantic Ocean in Iceland
A Puffin in Iceland

Im Juli 2022 hatte ich das große Glück, mit meiner Familie nach Island reisen zu dürfen! Island – das Land von dem wohl alle Reisenden träumen! Aber ist es mit seinen landestypischen Spezialitäten aus Lamm und Fisch auch ein Traum für alle veganen Reisefreaks wie mich? Das und alle Infos, die du benötigst, wenn du als Veganer:in nach Island reisen möchtest, erfährst du in diesem Blogpost.

Kleiner Spoiler vorab… Island war ein unglaublich schöner wahrgewordener Traum auch für mich als Veganerin!

Für unsere zwei Wochen in Island hatten wir einen Mietwagen und zwei verschiedene Ferienhäuser im Westen der Insel gemietet, von denen aus wir jeweils Tagesausflüge unternahmen. Unsere erste Unterkunft war ein schönes Airbnb im Nordwesten im kleinen Ort Hvammstangi, der auf der Halbinsel Vatnsnes liegt. Von dort aus besichtigten wir diese und andere Halbinseln und einige nahegelegene Wasserfälle, wie den Kolugljúfur.
(Am Ende des Blogposts findest du eine Google-Maps-Liste mit allen Orten, die wir in Island besucht haben.)

Unser zweites Airbnb befand sich in der Nähe von Hvolsvöllur mit Blick auf die Vestmannaeyjar-Inseln, von wo aus wir einiges im Südwesten abgrasen konnten. Wir fuhren unter anderem zu den Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss, wanderten zum berühmten Flugzeugwrack durch eine schwarze Sand- und Steinwüste, besichtigten den Gletscher Sólheimajökull und machten Tagestrips zu den Sehenswürdigkeiten des Golden Circle, wo wir außerdem in der Silfra-Spalte eine Schnorcheltour zwischen den Kontinentalplatten im klarsten Wasser, dass ich jemals gesehen habe, gebucht hatten. 

Durch diese örtliche Bindung haben wir natürlich nur einen kleinen Teil von Island gesehen, aber so konnten wir die jeweilige Region viel intensiver erkunden, als wenn wir eine Rundreise gemacht hätten und gefühlt nur von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gehetzt wären.

Hvitserkur famous rock on Vatnsnes in northern Iceland

„Hvitserkur“ auf der Halbinsel Vatnsnes

Me standing in front of Skógafoss in Iceland

Der berühmte Wasserfall „Skógafoss“

Vegan Einkaufen & Kochen In Island

Wir hatten von vornherein geplant, viel selbst zu kochen – so wie immer auf unseren Familienreisen – da es meist am günstigsten und als größtenteils vegan lebende Familie auch am einfachsten ist (meine beiden Geschwister sind ebenfalls vegan und meine Eltern ernähren sich ungefähr zu 80% rein pflanzlich).

Vegan yogurt in Icelandic supermarket

Vegane Joghurtalternativen

vegan pulled duck & pulled chicken self cooked

Vegane Ente & Hühnchen mit Bratkartoffeln

Vegan schnitzel & nuggets in Icelandic supermarket

Vegane Schnitzel & Nuggets

Daher war unser erster Halt, nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt hatten, direkt ein Supermarkt, genauer gesagt ein „Krónan“, der neben dem „Bónus“ der größte und beste Supermarkt sein sollte. Wir wollten nur fix ein paar Nudeln zum Abendbrot holen und den Großeinkauf dann am nächsten Tag machen, da wir alle ziemlich müde von der Anreise waren, wurden allerdings erstmal total von der riesigen Auswahl an veganen Produkten überrascht. Es gab ein ganzes Regal voll verschiedener Pflanzendrinks, viele vegane Aufstriche und eine riesige Auswahl an veganen Ersatzprodukten. Einige der Marken erkannten wir wieder, viele jedoch kamen uns gar nicht bekannt vor – dabei hatten wir gedacht, Deutschland wäre in Europa quasi am besten aufgestellt, was vegane Ersatzprodukte anging.

Die Preise überraschten uns ebenfalls, obwohl wir uns schon darauf eingestellt hatten, dass es teuer werden würde. Normale Pflanzenmilch war nicht unter 300 ISK zu finden, also meist ab 2,50 € aufwärts (Umrechnungskurs zu dem Zeitpunkt 1€ : 138 ISK), und auch andere Ersatzprodukte waren höherpreisiger als in Deutschland. Verglichen mit nicht-veganen Produkten war jedoch in den meisten Fällen kein großer Preisunterschied zu spüren. Lediglich bei den Tiefkühlpizzen, die wir uns im weiteren Verlauf der Reise gönnten, lag der Unterschied zwischen veganen und „normalen“ Pizzen bei mehreren hundert Kronen (die Vegane kostete 990 ISK ~ 7 €).

Am nächsten Tag gingen wir dann zum ersten Mal in unserem kleinen Ort Hvammstangi in den örtlichen Supermarkt, der keiner Kette angehörte. Wir hatten zuvor bei der Touristinfo erfahren, dass es auch hier viele vegane Optionen geben sollte, und wir wurden nicht enttäuscht! Selbst dieser kleine Supermarkt mitten in Island hatte so viele vegane Produkte – von Käse über Joghurt bis Hack und Schnitzel – alles, was unser Veganer:innen-Herz höherschlagen ließ.

Und auch in allen weiteren Orten – waren sie auch noch so klein – fanden wir viele vegane Optionen und konnten so jeden Tag die verschiedensten ausgewogenen Gerichte zaubern. Auch die Obst- und Gemüseauswahl war unerwartet vielfältig, wobei das meiste natürlich importiert war.

Vegan cheese in Icelandic supermarket

(Frisch-)Käsealternativen

Seljalandsfoss in Iceland during Midnight Sun

Der Wasserfall „Seljalandsfoss“

Einkaufen und Selbstkochen in Island sind als Veganer:in wirklich super einfach, es gibt an jeder Ecke eine große Auswahl! Nur die Preise sind ziemlich heftig, aber damit muss Mensch leider rechnen auf einer Reise in dieses wunderschöne Land.

Vegan Essengehen In Island

Die meiste Zeit unserer Islandreise verbrachten wir fernab der Großstadt Reykjavik in kleinen Dörfern und Städtchen. Trotz des vielen Selbstkochens hatten wir an einigen Tagen Lust, essenzugehen und ein wenig von der isländischen Küche kennenzulernen. Die App Happy Cow, die ich immer auf meinen Reisen verwende, um vegane Optionen zu finden, hat auch in Island zahlreiche Einträge, sodass wir darüber viele Restaurants mit veganen Optionen fanden.

In Hvammstangi hatte das einzige Restaurant im Ort, das Svájarborg Restaurant, einige vegane Gerichte auf der Karte und auch die Tagessuppe ist wohl immer vegan. In Blönduós gab es im B&S Restaurant sogar Pizza mit veganem Käse (ohne Aufpreis!), die wirklich lecker war.

Auch viele Restaurants, die nicht in der App aufgeführt waren, hatten vegane Optionen, die auch (fast) immer dementsprechend gekennzeichnet waren, sowie häufig eine vegane Tagessuppe und vegane Beilagen. In Hveragerði aßen wir beispielsweise in der Mathöll Suðurlands, wo es eine kleine Auswahl veganer Gerichte an den verschiedenen Food-Ständen gab. Die veganen Gerichte waren zudem eigentlich immer billiger als z.B. Gerichte mit Lamm oder Fisch, was in Deutschland leider oft nicht der Fall ist.

Vegan Cauliflower Avocado Wrap in Iceland

Blumenkohl-Avocado-Wrap im Svájarborg

Vegan Pizza in Iceland

Vegane Funghi Pizza im B&S Restaurant

Vegan Ice Cream in Reykjavik

Schoko-, Waldbeer- und Vanilleeis

Asian dish at Vegan World Peace in Reykjavik

Asiatisches Gericht bei Vegan World Peace

Alles in allem hatten wir in Island den Eindruck, dass vegane Ernährung hier etwas viel Normaleres ist als in Deutschland. Jede Person, die wir nach veganen Optionen fragten, wusste außerdem sofort etwas mit dem Wort anzufangen und nicht ein einziges Mal kam die Frage auf, was genau wir denn jetzt essen dürften und was nicht. 

Dies zeigte sich auch nochmal ganz deutlich am letzten Tag unserer Reise, als wir die Hauptstadt Reykjavik besuchten. Hier gab es im Gegensatz zum ländlichen Teil des Landes an jeder Ecke Restaurants, wovon die meisten vegane Optionen hatten und einige sogar komplett vegan waren. Wir besuchten dort das Loving Hut – Vegan World Peace, ein komplett veganes Restaurant in der Innenstadt. Danach haben wir auch noch veganes Eis bei Valdís gefunden. Außerdem gibt es in Reykjavik einen komplett veganen Supermarkt, den Vegan búðin, dem wir allerdings aus Zeitgründen keinen Besuch abstatteten.

Die einzigen Orte, in denen wir von den Restaurants bezüglich veganen Optionen enttäuscht wurden, waren die Touri-Hotspots im Golden Circle – Þingvellir, Geysir und Gullfoss – wobei die Restaurants dort sowieso viel teurer waren und wir darauf auch gut verzichten konnten. Allgemein empfanden wir die weniger touristischen Orte, die wir eher zufällig auf unserer Reise entdeckt haben, viel schöner als die überfüllten typischen Sehenswürdigkeiten – denn Island hat wirklich auf jedem kleinen Fleck der Insel so viel Magisches zu bieten!

Geyser Strokkur in Iceland

Der Geysir „Strokkur“

Für deine Reise nach Island musst du dir also überhaupt keine Sorgen machen – als Veganer:in wirst du sehr gut klarkommen! Es gibt sehr viele Möglichkeiten, sich vegan zu ernähren, auch wenn diese nicht unbedingt zur landestypischen Küche gehören.

Wie versprochen, findest du hier eine Liste all der Orte, an denen wir in Island gewesen sind. 😊

Falls du noch Fragen zu meiner Islandreise oder anderen Reisen hast oder vielleicht auch einfach gern deine eigenen Erfahrungen in Island mit mir teilen möchtest, dann schreib mir liebend gern auf Instagram: @hannahsveganworld
– ich freue mich total auf den Austausch!

Ich freue mich über Feedback von Dir!

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Doro

    Richtig toller Beitrag😍 hab richtig Lust auf Essen bekommen😃. Und die Bilder😍 Island ist jetzt auf jeden Fall auch ein Reiseziel von mir geworden☀️

    1. Hannah

      Lieben Dank <3 Da musst Du unbedingt hin!

  2. Sven

    Find ich super👍

  3. Anna

    Klingt alles so schön! Die Bilder sind der Hammer!

    1. Hannah

      Danke Dir! Es war auch unglaublich schön!